Für
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Keine Angabe
In freier Natur wachsen Früchte, die jedermann ernten kann
- so er sie kennt. Da mit der Sammelkunst unserer Altvorderen
auch das Wissen um Sorten und Fundorte verlorenging,
wird manch schmackhafte Frucht gar nicht mehr als
solche erkannt oder gar für giftig gehalten. Wir stellen hier
eine erste Auswahl mehr und weniger bekannter Wildfrüchte aus
unserer Region vor, deren delikates Aroma von keinem der
kultivierten Nachkommen erreicht wird.
Brombeeren sind "Sammelfrüchte", nicht weil sie gesammelt
werden, sondern weil jede einzelne aus bis zu 50 Minifrüchtchen besteht,
die auf einem markigen Fruchtboden sitzen. Brombeeren
auch Kroatz-, Hund- oder Scharzbeeren genannt werden zwischen
August und Oktober geerntet, wenn sie richtig schwarz, saftig
und süß sind.
Eßkastanien findet man in ganz Deutschland. Mit der gemeinen
Roßkastanie sind sie nicht einmal verwandt. Die Früchte sitzen
im stacheligen Fruchtbecher, haben eine holzige braune Schale. Das
weiße Fruchtfleisch enthält viel Stärke, Eiweiß und Öl, schmeckt roh
mehlig und herb. Maronen sind die lieblichen Schwestern der
Eßkastanie, munden kräftig und angenehm sahnig, besonders, wenn
man die Frucht röstet. Gekocht sind Maronen als Füllung für Geflügel
und als Püree zu Fleisch beliebt. Auch süße Spezialitäten werden
damit bereitet.
Hagebutten sind Scheinfrüchte verschiedener Rosenarten. Ihr
Vitamin-C-Gehalt übertrifft den der Zitrone. Sie schmecken
roh süßsäuerlich, können zu Trockenfrüchten (halbieren, entkernen,
dörren), Mus, Konfitüre, Saft, Tee, Wein und Likör verarbeitet werden.
Ernte von September bis November.
Haselnüsse wachsen als kleinfruchtige Waldhasel wild in Knicks
und an Waldrändern. Die knackige Frucht ist mit 60% Fett,
14 % Eiweiß, Vitaminen und Mineralstoffen nicht nur wertvoll, sondern
auch kalorienreich. Ernte ab Mitte August.
Die Kerne sind bei 2-8°C und 65% Luftfeuchte mehrere Wochen haltbar,
in der Schale mehrere Monate. Sie werden auch für Süßspeisen,
Salate, Backwaren verwendet.
Heidelbeeren (auch Blau- oder Bickbeeren) sind zu finden in Wäldern,
Hochmooren, Heidegebieten. Sie enthalten Apfel-, Zitronen- und
andere Fruchtsäuren, Vitamine, Mineralien, Gerbstoffe. Roh werden sie
eingezuckert mit Milch gegessen, gekocht als Kompott und
Kuchenbelag, industriell verarbeite auch als Konfitüre, Saft,
Naßkonserve. Getrocknet sind sie ein altes Hausmittel
gegen Durchfall. Erntezeit Juni bis September.
Himbeeren ("Sammelfrüchte" wie Brombeeren) reifen von Juni bis
September in lichten Wäldern, Hecken, Gebüschen. Sie sind meist rot,
immer süß, saftig, aromatisch. Wertvolle Inhaltsstoffe: Fruchtzucker
und -säuren, Pektin, Mineralien, Provitamin A, Vitamin C
und B-Vitamine. Himbeeren schmecken roh vorzüglich, werden zu
Süßspeisen, Roter Grütze, Konfitüre, Saft verarbeitet.