Sonstiges
Safran aus dem Wallis
Für
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In dem kleinen Walliser Dorf Mund oberhalb von Brig wird heute noch
Safran angebaut. Die Jahresernte betraegt ein wenig mehr als 1 Kilo.
Die aelteren Einwohner erinnern sich noch an Zeiten, als - in guten
Jahren - bis zu 5 Kilo Safran von erstaunlicher Aromaqualitaet
geerntet wurden.
Und warum ausgerechnet in Mund ? Eine der glaubwuerdigsten Versionen
laesst den Ursprung der Munder Safrankultur auf die Handelsstrassen
zurueckgehen, die die roemischen Legionen, die arabischen Haendler
und die Seefahrer des Mittelmeeres gezogen haben; Wege, die von
Kleinasien ueber den Stiefel Italiens und den Simplonpass bis hierher
liefen.
Zeugen des Handels sind haeufig wiederkehrenden Ortsnamen entlang
dieser Route, die den Zusammenhang belegen; so finden wir
tatsaechlich ein 'Capo Zafferano' bei Palermo, 'Zafferana' bei
Marsala und 'Capo Zafran' bei Tunis.
Safran wird mit gutem Grund als das 'pflanzliche Gold' bezeichnet:
Anfang des 19. Jahrhunderts zahlte man 165 Franken fuer 1 Kilogramm,
1970 schon 1'200 Franken, und heute sind wir ohne weiteres bei 10'000
Franken pro Kilo angelangt.
* Quelle: Roberto Galizzi, Ticino in cucina,
Tessiner Kochkunst, AT 1991, ISBN 8-85502-426-X
erfasst von Rene Gagnaux, 28.05.1994
Stichworte: Gewuerze, Info, Safran, P1
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