Das Prunkstueck der oesterreichischen Mehlspeisenkueche! Es gibt
zwar auch Strudel aus Hefe- oder Blaetterteig, aber ein 'richtiger'
Strudel muss aus schlichtem Wasserteig bestehen, der so duenn ausgezogen
wird, dass man durch ihn hindurch einen Liebesbrief lesen
kann.
Wer sich seiner Kuenste nicht ganz sicher ist, setzt den Strudel in
eine halbhohe Huelle aus Alufolie. Wenn er dann beim Backen aufreisst,
kann nicht viel passieren.
Mehl auf das Backbrett geben, in der Mitte eine Vertiefung eindruecken,
Oel und Salz hineingeben und soviel Wasser hinzufuegen,
dass sich die Zutaten zu einem glatten, elastischen Teig kneten
lassen (etwa 1/8 l). Den Teig mit einer angewaermten Schuessel
zudecken und 20 Minuten ruhen lassen.
Die Aepfel schaelen, vom Kerngehaeuse befreien und in feine
Scheiben schneiden, mit Semmelmehl, Zucker, ueberbruehten Rosinen,
Mandeln, Vanillezucker und Zimt mischen.
Den Teig in 4 Portionen teilen. Jede Portion auf dem bemehlten
Backbrett ausrollen, auf ein bemehltes Tuch legen und nach allen
Seiten duenn ausziehen. Teigplatten mit Sahne bestreichen, die
Fuellung daraufgeben, die Strudel aufrollen, in eine gefettete
Auflaufform setzen und etwa 60 Minuten bei 210 bis 220 Grad Celsius
backen, dabei mit zerlassener Butter bestreichen, damit er eine
lockere Kruste bekommt. Nach Belieben mit Puderzucker bestreuen.
Noch ein paar Anmerkungen von mir:
Die duenn ausgerollten Teigplatten haben bei den angegebenen
Mengen etwa die Groesse einer DIN-A4-Seite. Wenn nach dem Schaelen
und Entfernen des Kerngehaeuses noch ca. 900...1000 g Aepfel
uebrigbleiben, reicht das aus. Damit lassen sich die Teigplatten
so belegen, dass man sie noch bequem, ohne dass der Teig reisst,
schliessen kann. Ich haette den Teig vielleicht auch noch etwas
duenner ziehen koennen, das war mir aber zu riskant.
Das Blech in die Mitte der Backroehre schieben (damit er auf der
Unterseite nicht schwarz wird) und Oberhitze erst ca. 15...20 min.
vor Ende einschalten.
Schmeckt uebrigens auch warm ganz gut (fuer die, die es nicht
erwarten koennen).
* Aus "Die 100 beruehmtesten Rezepte der Welt"
von Roland Goeoeck (geschrieben mit doppel-"o).
** From: herrmann@infotech.tu-chemnitz.de (Dr. G. Herrmann)
Date: 16 Sep 93 09:28:07 GMT
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