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EBERRAUTE



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ERFASST *RK* AM 19.04.00 VON

  • Ilka Spiess
  • Namen: Eberraute, Eberreis, Eberwurzel, Zitronenkraut; Southernwood, Lad's Love (engl.); Aurone (frz.); Artemisia abrotanum (bot.).

    Herkunft: waechst wild in Suedeuropa, bei uns vereinzelt als Zierpflanze in Bauerngaerten.

    Aussehen: Der bis zu 80 cm hohe ausdauernde, zitronenaehnlich duftende Halbstrauch hat aufrechte, rispenartig verzweigte Stengel und gefiederte graugruene, stumpf aussehende Blaetter. Im Sueden blueht Eberraute in blassgelben kleinen Bluetenkoepfen, im Norden kommt sie selten zur Bluete.

    Zum Wuerzen verwendete Teile: die jungen Blattspitzen, frisch und getrocknet.

    Im Handel erhaeltlich: Blaetter der Eberraute sind nicht zu bekommen. Junge Stecklinge bekommt man in Spezialgaertnereien.

    Gesundheitlicher Wert: magenschonend; fettabbauend.

    Geschmack: dem Beifuss aehnlich, nur etwas feiner und bitterer. Mit Eberraute wuerzt man: fettes Fleisch, z. B. Gaense- und Entenbraten, Lammbraten und Schweinebraten an Stelle von Beifuss. Wuerzkombinationen mit Eberraute:

    Wegen seines spezifischen Geschmacks und seiner Seltenheit sollte man dies Kraut nur mit Grundgewuerzen wie Pfeffer, Zwiebel oder Knoblauch verwenden.

    Eberrauten-Geschichte

    Die Gewuerz- und Kraeuterbuecher fuehren sie zwar der Vollstaendigkeit halber noch auf - in der Kueche wird diese Wermutverwandte aber heute kaum mehr gebraucht. Und dabei war die Eberraute in frueheren Zeiten einmal sehr begehrt. Sie war der Liebesgoettin Aphrodite heilig, und die Kraeuterweiblein empfahlen sie als todsicheren Liebeszauber. Wer einen Zweig Eberraute bei sich traegt, ist unwiderstehlich, so sagten sie.

    Irgendwann entdeckte allerdings dann auch der Aberglaeubischste, dass es mit der magischen Kraft dieser Pflanze doch nicht so weit her ist. Vielleicht geriet sie darum mit der Zeit in Misskredit, auch als Kuechengewuerz. Und das ist schade. Denn ihre zarten Blattspitzen koennen es mit vielen Krautern an Geschmack und Wuerzkraft aufnehmen. Die aelteren Blaetter schmecken allerdings ziemlich streng. Am ehesten kann man die Eberraute im Geschmack mit dem Beifuss vergleichen.

    Wer Gartenbesitzer ist und Lust am Experimentieren hat, sollte eine oder zwei Stauden erstehen (es gibt sie in Gaertnereien, die sich auf Gewuerzund Heilkraeuter spezialisiert haben). Die Eberraute ist naemlich nicht nur eine interessante Wuerzpflanze, sie ist zugleich auch eine dekorative Zierstaude.

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