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Champignons



Für 1 Keine Angabe Die wilden Vorfahren des Kultur-Champignons Pilze sind eigenwillige Gesellen. In freier Natur erscheinen sie immer nur da, wo ihnen Boden, Wetter, Licht- und Schattenverhaeltnisse gerade mal passen. Aus Sporen entwickelt sich ihr Wurzelgeflecht, das sog. Pilzmycel, das den Boden durchzieht. Es dauert oft Jahre, bis daraus - ausgeloest z.B. durch Witterungsreize - Pilze aus dem Boden schiessen. Das gilt natuerlich auch fuer den Champignon, der seit Jahrtausenden Feld, Wald und Wiesen bevoelkert, wo und wann immer es ihm gefaellt. So glaubte man im Mittelalter, Champignons tauchten nur dort auf, wo der Blitz eingeschlagen hatte. Und so ganz falsch ist das nicht einmal. Denn aeussere Reize, wie z.B. ein Temperatursturz bei Gewittern, koennen tatsaechlich die Entwicklung von Pilzen aus dem im Boden schlummernden Mycel ausloesen. Schon am Hofe Ludwigs XIV. (1638-1715) galt der Champignon als begehrte Delikatesse. Als um 1650 ein Gaertner bei Paris entdeckte, dass auf seinen abgeernteten, fruchtbaren Melonenbeeten ploetzlich Champignons spriessten, entstand die Idee, die Pilze anzubauen. Und bald auch kam man dahinter, dass sie lichtscheue Wesen sind und am besten in dunklen Gewoelben und Kellern gedeihen. Allerdings befasste man sich erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts ernsthaft mit der Champignonzucht. Nach und nach entstanden viele Produktionsbetriebe in eigens dafuer erbauten abgedunkelten und klimatisierten Spezialhallen. So blieb der Edelpilz schliesslich nicht mehr nur exklusiven Kreisen und der feinen Gastronomie vorbehalten, sondern wurde erschwinglich fuer jedermann. Und der laesst sich hierzulande etwa 3 kg pro Jahr schmecken.

Frische deutsche Champignons -vielseitig und gesund Unabhaengig von Wetter und Jahreszeiten gedeihen Kultur-Champignons in den Anbaubetrieben waehrend des ganzen Jahres in gleichbleibend hoher Qualitaet. Im wesentlichen sind drei Sorten zu unterscheiden: weisse, hell- und sattbraune (auch "braune Egerlinge" genannt) mit glattem oder leicht schuppigen Hut. Die Pilze vertragen weder Zugluft noch Sonne. Beim Einkauf also auf die Lagerung achten. Die Zubereitung von Champignons macht so gut wie keine Arbeit: Man braucht sie weder zu schaelen noch zu waschen. Stattdessen lediglich, -falls noetig, -winzige Beetspuren abbuersten. Und dann kann man alles moegliche mit ihnen machen: braten, duensten, schmoren, grillen, fritieren, fuellen oder sie roh zum Salat geben. Durch Betraeufeln mit Zitronensaft behalten sie ihre frische Farbe. Wuerzen sollte man Champignons immer erst nach dem Garen. Am besten bereitet man sie am Tag des Einkaufs, also ganz frisch, zu. Sie halten sich aber auch ein bis zwei Tage in offener Pappschale oder Papiertuete im Gemuesefach des Kuehlschrankes. Es schadet nicht, einen Rest vom Champignongericht im Kuehlschrank aufzubewahren und am naechsten Tag nochmals zu erhitzen. Rohe Zubereitungen werden dagegen besser sofort verspeist.

Frische Champignons haben einen hohen Gesundheitswert durch ihren Gehalt an den Vitaminen D, B2, K, Biotin und Niacin sowie den Mineralstoffen Kalium, Eisen, Kupfer, Selen und Phosphor. Dabei faellt ihr Kaloriengehalt von 15 pro 100 g kaum ins Gewicht.

Kultur-Champignons -anspruchsvoll und sensibel Wie in freier Natur stellt der Champignon auch in den Anbaubetrieben spezielle Ansprueche an seine Lebensgrundlage. Der Naehrboden aus organischem Substrat, auf dem er wachsen soll, muss besonders aufbereitet werden. Danach wird er mit 'Pilzbrut' geimpft, und bei einer Temperatur von 24 Grad entwickelt sich das Pilzmycel. Nach 14 Tagen wird auf die Kulturbeete eine Schicht Deckerde aufgebracht, auf der sich die Champignons wenig spaeter entwickeln. Denn das dann folgende Absenken der Temperatur auf 16 Grad erzeugt einen Kaelteschock, der nach 14 Tagen das Wachstum der Pilze ausloest. Bereits eine Woche spaeter kann die Ernte beginnen. Und das muss mit groesster Sorgfalt geschehen, da Champignons gegen Beruehrung sehr empfindlich sind. Schon der leiseste Druck erzeugt braune Stellen. Die Pilze werden kuechenfertig geputzt und vom Kulturbeet aus sofort in die Verkaufsverpackungen gelegt. Eine Ernteperiode dauert ca. 40 Tage. Danach beginnt ein neuer Anbauzyklus.

Tipp: Mit dem Eierschneider lassen sich die Champignons in gleichmaessige Scheiben schneiden, mit dem Zwiebelhacker ganz fein zerkleinern.

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