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Keine Angabe
Curry ist eine fuer Europaeer hergestellte Mischung aus bis zu 30
verschiedenen Gewuerzen. Urspruenglich gemixt fuer englische
Kolonialbeamte, ist Curry heute noch beliebt - von mild bis scharf.
Fuer englische Kolonialbeamte, die waehrend ihrer Dienstzeit an
indischen Ragouts, den Karis oder Curries (das Wort bedeutet nichts
anderes als Sauce oder Ragout) Gefallen fanden und in England indisch
kochen wollten, wurde Curry als Mischung hergestellt. Jede indische
Hausfrau wuerde beleidigt sein, wenn sie ihre Speisen mit einer Curry-
Gewuerzmischung abschmecken wuerde. Denn: indische Hausfrauen mischen
sich ihren Curry selbst, fuer jedes Gericht gibt es eine andere
Zusammensetzung. Auch jede Landschaft und jede indische Familie hat
ihre eigene Zusammensetzung. Curry besteht aus 10 bis 30
unterschiedlichen Gewuerzen, je nach Zusammensetzung zwischen orangerot
und olivgelb. Bei uns werden im Handel folgende Varianten angeboten:
Der mild-fruchtige "indische Curry", der mild-aromatische
"Madras-Curry" und der wuerzig-scharfe "Bombay-Curry".
Die Qualitaeten dieser Fertigmischungen sind sehr unterschiedlich.
Kaufen Sie daher nie die preiswerten Angebote, denn dabei fehlen die
feinen und teuren Gewuerze. Ein Tipp: lassen Sie sich in einem
Gewuerzgeschaeft einmal eine eigene Mischung zusammenstellen.
Hier sind die wichtigsten Curry-Gewuerzbestandteile:
Koriander: bildet mit seinem fruchtigen Aroma die Basis.
Gemahlene Chilischoten und schwarzer Pfeffer: bestimmen die Schaerfe.
Kurkuma: gibt die entsprechende gelbe Farbnuance. Ein Zuviel macht
erdig.
Ingwer: gibt ebenfalls einen erdigen Geschmack. Schlechte Curry-Sorten
enthalten zu viel davon.
Nelken, Zimt, Kardamom, Bockshornklee, Kreuzkuemmel, schwarzer Senf,
Muskat: gehoeren in eine Currymischung, und auch der Ingwer gibt eine
fruchtige Schaerfe. In echten indischen Mischungen ist auch noch
Curryblatt enthalten.
Auf jeden Fall: je frischer die Currymischung, desto intensiver das
Aroma. Deshalb: Curry nur in kleinen Mengen kaufen, da das Aroma - wie
bei allen gemahlenen Gewuerzen - innerhalb eines halben Jahres merklich
abnimmt.
Curry sollte dunkel und in gut verschlossenem Gefaess aufbewahrt
werden. Curry ist ein sogenanntes Loeffelgewuerz, d.h. man gibt es
immer teeloeffelweise in den Topf. Besonders gut entfaltet Curry sein
Aroma, wenn man ihn in Fett leicht anduenstet und erst nach und nach
die Fluessigkeit zugiesst.
Am besten den Topf vom Herd nehmen, bevor der Curry in das Fett kommt.
Zum Schluss eventuell nachwuerzen.
Ein Tipp: zum Schluss einen Schuss suesse Sahne unter das Curry-Gericht
ziehen - das rundet schoen ab.
Wuerzkombinationen mit Curry
Da Curry eine Mischung aus verschiedenen Gewuerzkombinationen ist,
braucht man ihn kaum mit anderen Gewuerzen zu kombinieren. Es sei denn,
man will die eine oder andere Aromennuance besonders hervorheben.
So etwa:
Ingwer fuer Huhn oder Leber
Zimt und Kardamom fuer Suessspeisen
Curcuma, Cayennepfeffer oder Koriander fuer Rind und Hammel.
Daneben vertraegt sich Curry wunderbar mit Zwiebeln und Knoblauch. Und
er verlangt nach Saeuerlichem wie etwa Orangenschale, Zitronensaft,
trockenem Weisswein oder Fruchtsaeure von Ananas und Apfel und einer
Abrundung durch die Suesse von Kokosflocken oder Joghurt. Bananen
bringen neben mildem Geschmack auch eine gewisse Exotik mit in das
Curry.