Info, Gewürz
Muskatnuß und Macis
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Die Muskatnuß ist eher unscheinbar, dabei aber neben dem Salz die
wichtigste Würze für viele Suppen. Saucen gibt sie aromatische Fülle,
manchen Rum-Cocktails das gewisse Etwas. Dazu aber muß man der Nuß
mit der Reibe zu Leibe rücken.
Die kalkig-braune, runzlige Muskatnuß drängt sich der Nase nicht auf,
doch der Gaumen will auf ihr stützendes Aroma bei vielen Speisen nicht
verzichten. Wie gut, daß dem kleinen Rundling in Grenada die richtige
Aufmerksamkeit zuteil wird. Auf dieser westindischen Insel hat das
einst allmächtige Zuckerrohr schon lange seine Vormachtstellung
verloren. Heute ist "King Nugmet" die Nummer eins und die Insel der
weltweit größte Muskat-Exporteur.
Man pflückt sie vom Baum, wobei die halb aufgeplatzte Frucht einer
Quitte nicht unähnlich ist und durch die rote Umhüllung der Samen
besticht. Acht bis zehn Jahre braucht es, bis ein Muskatbaum erstmals
Früchte trägt.
Zur Würze taugt nicht nur die allseits bekannte Nuß, auch die rote
Samenhülle hat Geschmack. Milder und zarter als die Nuß, wird diese
"Muskatblüte", botanisch Macis genannt, als Wurstgewürz, aber auch für
weihnachtliches Backwerk verwendet.
Die Muskatnuß wurde erst 1843 von den Holländern, die ihr
Gewürzmonopol mit drakonischen Strafen schützten, aus Indonesien nach
Grenada gebracht. Von dort aus hat die pfirsichsteingroße Muskatnuß
recht schnell ihren Siegeszug in die Küchen der Welt angetreten. Aber
nicht nur Nuß und Samenschale können verwendet werden - aus den
dicken Außenschalen wird Marmelade gekocht, häufig wird auch Muskatöl
gewonnen, das in einigen Kosmetika Verwendung findet.
Quelle: Illustrierte Wochenzeitung Nr. 40/1996
erfaßt: Sabine Becker, 31. Oktober 1996
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