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Hopfensprossen, Infos



Für 1

  • Hopfensprossen


  • Hopfen ist ein sehr altes Gemuese: Lange bevor die Menschen entdeckten, dass seine Bluetendolden das Bier angenehm bitter und laenger haltbar machen, haben sie die jungen Triebe gegessen.

    Erst als der bayerische Herzog Wilhelm IV. im Jahr 1518 mit seinem Reinheitsgebot den Hopfen zur Grundsubstanz beim Bierbrauen erklaerte, verdienten die Hopfenbauern das meiste Geld mit den Bluetendolden.

    Die Hallertau zwischen Muenchen, Ingolstadt und Regensburg entwickelte sich zum wichtigsten Hopfengebiet Bayerns, ist heute noch Europas groesster Hopfenlieferant. Dort, im Huegelland mit mildem Klima und sandigen Boeden, stehen die Pflanzen dicht an dicht, ranken hinauf an sieben Meter hohen Stangen, die untereinander mit Draehten verbunden sind. Die Landschaft hat einen ganz eigenen Charakter: geschachtelt in Karrees, zartgruen eingefaerbt und sanft gewellt.

    Die jungen Triebe des Hopfens sind eine richtige Delikatesse, die Sie moeglichst probieren sollten. Leider ist das nicht ganz einfach: Selbst in Bayern bekommen Sie Hopfensprossen fast nur in Nobelrestaurants, bei manchen Gemuesehaendlern auf Bestellung und natuerlich auf dem Muenchner Viktualienmarkt.

    Denn heute sind die zarten Hopfensprossen eigentlich nur Abfallprodukt beim Hopfenanbau: Fuer eine kraeftige neue Hopfenpflanze reichen zwei bis sechs Triebe, der Rest wird von den Wurzelstoecken abgebrochen.

    Sollen diese Sprossen als Gemuese auf den Markt kommen, ist die Ernte zeitraubend und muehsam. Sie muessen - aehnlich wie Spargel - vorsichtig aus der Erde geholt, mit einem Messer geschnitten und von Hand aufgelesen werden. Ausserdem wachsen die aromatischen Freiland-Sprossen ab Mitte Maerz nur etwa vier Wochen. Danach oeffnen sich die Koepfchen, die Triebe kommen aus der Erde, werden gruen und bitter. Seit Arbeitskraefte knapp und die Loehne hoch sind, lohnt der Aufwand nicht mehr. So sind die alten Hopfenrezepte nach dem Zweiten Weltkrieg langsam aus den bayerischen Kochbuechern verschwunden.

    * Quelle: B. Rias-Bucher Der bayerische Kuechenkalender, Suedwest ISBN 3-517-01478-8 Erfasst von Rene Gagnaux ** Gepostet von Rene Gagnaux Date: Fri, 18 Nov 1994

    Stichworte: Gemuese, Frisch, Hopfen, Info, P1

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