"Die Anzahl der moeglichen Suppen ist unendlich, die Zahl der wirklich
vorhandenen unberechenbar" schreibt das Appetit-Lexikon zum Thema
"Suppen". Tatsaechlich gibt es sehr viele Kochbuecher zu diesem Gericht
(der Autor eines unserer Suppen-Kochbuecher heisst uebrigens "Biesler",
was aber keine Rueckschluesse auf den Inhalt zulaesst).
Aufgrund der Artenvielfalt mag es etwas langweilig erscheinen, beim
Dft eine einfache Lebernockerlsuppe zu servieren, aber wir wollen uns
dafuer besondere Muehe geben: Wir werden die Bruehe fuer die Suppe selbst
herstellen. Man kann ruhig etwas mehr davon machen, sie laesst sich
sehr gut im Kuehlschrank aufheben und sogar einfrieren, ohne an
Geschmack zu verlieren. Das von uns angegebene Rezept ergibt etwa 3 l
fertige Fleischbruehe, fuer die Suppe braucht man davon etwa 1/2 Liter.
Tip: Karotte, Lauch und Sellerie, die bei der Fleischbruehe verwendet
werden, gibt es als Suppengruen portionsgerecht zu kaufen.
Nun sind wir ja wieder einmal mittendrin in der Spargelzeit, und daran
kommen wir beim Dft natuerlich auch nicht vorbei. Spargel ist den
Menschen schon sehr lange bekannt, vermutlich wurde er bereits von
den alten Aegyptern kultiviert. In Europa waren wieder einmal die
Roemer die ersten, die bereits um 200 v. Chr. mit dem Spargelanbau
begannen, und Cato war der erste, der eine Anweisung zur rationellen
Spargelzucht verfasste.
In Deutschland begann die Kultivierung des Spargels im 16. Jahrhundert
unter Kaiser Ferdinand -- uebrigens zur selben Zeit, zu der die
Spanier die Spargelzucht bereits in Mexiko einfuehrten. Bereits im
Jahre 1850 betrug die Spargelproduktion alleine in Schwetzingen in
Baden ca. 12000-18000 kg pro Jahr.
Man unterscheidet zwei Arten, den weissen Spargel, der unter der Erde
waechst, und den gruenen Spargel, der ca. 15-18 cm hoch wird. Ueber die
Vorzuege der einen oder anderen Sorte laesst sich streiten. Waehrend der
weisse Spargel zarter ist, hat der gruene wesentlich mehr Geschmack.
Wichtig fuer den Geschmack des Hauptgerichts ist aber auch die Qualitaet
des Schinkens. Man sollte sich nicht scheuen, etwas mehr Geld fuer
einen guten und zarten Schinken auszugeben -- spaetestens beim Essen
vergisst man die Mehrkosten.
Da die beiden ersten Gaenge unseres Menues heute ziemlich leicht sind,
koennen wir beim Dessert so richtig zuschlagen: Eine Mascarponecreme
ist zwar nicht gerade kalorienarm, aber dafuer ein richtiger
Gaumengenuss.
Besonderheiten: Die Fleischbruehe macht zwar nicht viel Muehe, aber es
dauert einige Stunden, bis sie fertig ist. Im Schnellkochtopf ist mit
ungefaehr der halben Garzeit zu rechnen.
** Gepostet von Franz Betzel
Date: Sat, 20 May 1995