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Pfeffer - Die kleinen scharfen Beeren



Für 1 Keine Angabe Seit etwa 4000 Jahren ist Pfeffer bekannt und seitdem auch das begehrteste Gewuerz ueberhaupt. Schwarze und weisse Pfefferkoerner stammen vom gleichen Strauch.

Die frueheste Erwaehnung des Pfeffers findet sich in alten Sanskritschriften. Aus dem Indischen stammt auch der Name des Pfeffers. In Indien nannte man den langen Pfeffer "pippali" oder "pipali", in Persien "pipari".

Aerzte von der Antike bis ins Mittelalter, verschrieben Pfeffer als Gegengift bei Schierlingsvergiftung ebenso wie gegen Frauenleiden. Und die reichen Herren im alten Rom benutzten die kleinen scharfen Koerner zum Wuerzen und zum Protzen. Je reicher der Gastgeber, umso gepfefferter die Speisen.

Selbst die Desserts wurden mit Pfeffer gewuerzt Im Kochbuch des roemischen Kochbuchschreibers Apicius gibt es kein Rezept, das ohne Pfeffer auskommt, selbst die Desserts nicht. Der Pfeffer hat unzaehlige Spuren in der deutschen Sprache hinterlassen. Die meisten stammen aus dem Mittelalter, als kaum etwas "so teuer wie Pfeffer" war. Jeder kennt den Begriff: "gepfefferte Preise" oder als Gegenstueck: "keinen Pfifferling wert", abgeleitet vom Pfefferpilz (Pfifferling) und wen man nicht leiden mochte, den wuenschte man dorthin, "wo der Pfeffer waechst".

Alle Pfeffersorten, ob weiss, schwarz oder gruen sind die Beerenfruechte der in Indien heimischen Pfefferpflanze (Piper nigrum). Kraftvoll windet sich das immergruene Klettergewaechs wie Efeu an langen Stuetzpfaehlen empor. Zwischen den lederartigen Blaettern haengen 5-10 cm lange Rispen wie Schnuere herab, an denen die kleinen Fruechte sitzen.

Nur fuer den weissen Pfeffer laesst man die Beeren nahezu ausreifen, bis sie orangerot glaenzen. Dann werden sie in Jutesaecke gepackt und eingenaeht. 7-10 Tage liegt die wertvolle Ware im Wasser, anschliessend kann man die Fruchtschale leicht abreiben. Die aromatischen und glatten Samenkerne trocknen in tropischer Sonne.

Beim schwarzen Pfeffer handelt es sich um die getrockneten ungeschaelten Koerner des noch nicht ganz ausgereiften Pfeffersamens. Unreif geerntet wird auch der gruene Pfeffer. Sofort nach der Ernte wird er in Salzlake gelegt, um die Konsistenz zu erhalten oder gefriergetrocknet. Gruener Pfeffer ist weniger scharf als schwarzer und weisser Pfeffer. Schwarzer Pfeffer ist schaerfer als weisser, beide riechen wuerzig-intensiv und schmecken beissend scharf. Gruener Pfeffer schmeckt fruchtig. Uebrigens, da gibt es auch noch den rosa Pfeffer; der aber hat seinen Namen zu unrecht, er gehoert nicht zur Pfefferfamilie, sondern ist der Samen eines Efeugewaechses aus Peru. Sein Geschmack ist Wacholder aehnlich. Trotzdem - er ist auch in schwarz-weissen Pfeffermischungen zu finden.

Selber mahlen macht wuerzig Ob Sie nun weissen oder schwarzen Pfeffer verwenden, das ist reine Geschmackssache - Sie sollten ihn nie gemahlen, sondern immer nur als ganze Koerner kaufen. Gemahlen schmeckt er nur noch scharf, da die aetherischen Oele, die seine Wuerzung ausmachen, entwichen sind. Pfeffer sollten zum Wuerzen direkt aus der Pfeffermuehle auf die Speisen gemahlen werden. Ganze Koerner koennen ohne Geschmackseinbusse in Bruehen mitgegart werden, danach sollten sie jedoch aus der Fluessigkeit entfernt werden.

Von schwarzem Pfeffer und schwarzen Schafen Nach den USA ist Deutschland der zweitgroesste Gewuerzimporteur der Welt. Mit einem Verbrauch von jaehrlich 16.000 Tonnen steht Pfeffer an erster Stelle. Die Zeiten, als man in Rom und Venedig mit Pfeffer ganze Haeuser bezahlen konnte oder spaeter geschaeftstuechtige Gewuerzhaendler (Hamburger Pfeffersaecke) die scharfen Koerner einzeln abzaehlten, sind zwar vorbei. Doch die Einkaufspreise fuer Pfeffer schwanken. Und so kann es vorkommen, dass minderwertige Ware zu gepfefferten Preisen verkauft wird. Fuer Qualitaet allerdings garantieren die Einkaeufer grosser Markenartikelfirmen. Sie kaufen vor Ort, an der suedindischen Malabarkueste, auf Borneo, Malaysia oder Sumatra ein und ueberzeugen sich persoenlich von der Qualitaet.

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