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Keine Angabe
Das dekorative Nachtschattengewächs aus Lateinamerika wurde lange
ausschließlich als Zierpflanze geschätzt. Heute trifft man beinahe
Überall in der Küche auf den Paradiesapfel. Die Möglichkeiten der
Zubereitung reichen von der pikanten Würztunke bis zur getrockneten, in
Öl eingelegten Vorspeise. Die einjährige Staude mit den strahlend-gelben
Blüten ist an Stengeln und Blättern mit Drüsenhaaren besetzt, die den
typischen Duft verbreiten. Beim Heranreifen hängen die Früchte
traubenförmig, dicht gedrängt an den verzweigten Stengeln. Ihr Geschmack
wird durch das Verhältnis von Zucker- und Säuregehalt bestimmt. Es gilt:
je reifer, desto süßer. Unreife, grüne Tomaten sollte man nicht
verzehren, denn sie enthalten die schädliche Stickstoffverbindung
Solanin, die zahlreiche Beschwerden verursachen kann. Bei der großen
Sortenvielfalt wird zwischen Form, Größe und Gewicht unterschieden.
Während man die kirschgroßen Cocktailtomaten inzwischen in jedem
Supermarkt findet, kommen ausgefallene Sorten wie die Goldene Königin,
eine gelbliche Frucht mit fester Schale, oder die grünen Tomatillos aus
Mexiko äußerst selten bei uns in den Handel.
Mit Schnüren und Spalieren
Außerhalb der hiesigen Tomatensaison von Juli bis September muß sich der
Verbraucher mit importierter Ware begnügen. Bei mildem Klima, wie zum
Beispiel auf den Kanarischen Inseln, gedeihen Tomaten selbst in den
Wintermonaten im Freiland. Die Pflanzen werden an Schnüren gezogen und
durch Stockspaliere gestützt. In Packhäusern werden die von Hand
geernteten Tomaten nach Farbe und Größe sortiert. Per Kühlschiff gelangen
sie in Sechs-Kilogramm-Steigen abgepackt nach Deutschland. Damit die
leicht verderblichen Paradiesäpfel den Transportweg überstehen, werden
sie unreif geerntet. Der Anbau unter Glas verläuft ähnlich. Die Früchte
werden bei gleichbleibender Temperatur an Schnüren gezogen und reifen
auch hier nicht an der Pflanze aus. Allerdings wachsen die Stauden nicht
in Erde, sondern in Torfsubstrat, Steinwolle oder einer Nährstofflösung.
Rollwagen oder Wasserkanäle bringen die Tomaten unbeschadet zu den
Sortieranlagen. Geschmacklich können Treibhaustomaten durchaus mit
Tomaten aus dem Freilandanbau mithalten. Leider geht bei beiden
Anbauvarianten durch das frühzeitige Ernten ein Teil des Aromas verloren.
Ein Trost: Zusammen mit reifem Obst gelagert, kann man Tomaten ein
Maximum an Geschmack abgewinnen. Und die nächste heimische Ernte kommt
bestimmt.
Was steckt darin?
100 g Tomaten enthalten
24 mg Vitamin C
0,133 mg Vitamin A
88 kJ / 21 kcal
Tomaten zu häuten ist ganz einfach:
Als erstes schneidet man den Fruchtansatz heraus und ritzt die Frucht an
der anderen Seite keilförmig ein.
Dann werden die Tomaten kurz in kochendes Wasser getaucht, mit der
Schaumkelle herausgenommen und mit eiskaltem Wasser abgeschreckt.
Das Entfernen der Tomatenhaut ist dann nur noch ein Kinderspiel. Sie ist
so locker geworden, daß man sie mit den Fingern abstreifen kann.