Das Pfeffersteak gehoert zu den Modegerichten, die lange Zeit
im Verborgenen bluehen und sich dann ploetzlich mit
epidemischen Tempo ueber alle Speisekarten ausbreiten.
Mit grosser Wahrscheinlichkeit wurde das mit grob zerdrueckten
Pfefferkoernern panierte Filetsteak von einem franzoesischen
Kuechenmeister erfunden. Da Pfeffersteak allein ein bisschen
mager klingt, fuegte ein auf Speisekartenlyrik bedachter
Gastronom den Zusatz Pariser hinzu - und dabei ist es dann
geblieben, obwohl die klassische Kueche bestenfalls ein
Pfeffersteak, nicht aber eins aus Paris kennt.
Die Kuechengelehrten streiten sich darum, ob es abgaengig
ist, den Bratenrueckstand zu einer knappen Sauce zu verarbeiten.
Klarheit besteht nur ueber eins: viel Pfeffer muss dabeisein!
Zubereitung:
Steaks von beiden Seiten in grob zerdrueckte Pfefferkoerner
pressen, so dass der Pfeffer im Fleisch guten Halt bekommt.
Von jeder Seite 2 bis 3 Minuten in heissem Bratfett braten.
Die Steaks salzen, Butter in die Pfanne geben, Schalotten
hinzufuegen und kurz fertigbraten. Steaks mit dem
Weinbrand flambieren und auf eine vorgewaermte Platte geben.
Schalotten mit etwas Bruehe angiessen und bei starker
Hitze duensten, Ketchup und Worcestersosse dazugeben,
verruehren und etwas kochen lassen. Die Sauce zu den Steaks
reichen.
Dazu dann Kraeuterbutter, Pommes frites und frischer Salat.
** From: Reinhold_Ewald@f2124.n244.z2.fido.sub.org
Date: Mon, 01 Aug 1994