Will man am Silvesterabend diese Pfannkuchen anbieten, dann muss man
schon in den fruehen Nachmittagsstunden mit ihrer Zubereitung
anfangen.
Aus Hefe, Mehl (1), Zucker (1) und Milch einen Vorteig ansetzen, gehen
lassen (ca. 15 Minuten).
Ist der Teig gut gegangen, Mehl, die mit Zucker (2) schaumig
verruehrte Eigelbe, Sahne, die zerstossene und durch ein engmaschiges
Sieb gesiebte Vanille, zerlassene lauwarme Butter, Salz und Weingeist
zugeben. Den Teig gruendlich mit den Haenden durcharbeiten, bis auf
der Oberflaeche kleine Blaeschen entstehen. Loest er sich leicht von
Haenden und Backschale ist er richtig. Er muss glaenzend und
elastisch und nicht zu fest sein.
Faengt er erneut an zu gehen, in ca. 40 g schwere Portionen teilen (am
besten wiegen, damit die Pfannkuchen gleich gross werden), mit der
Hand kleine Scheiben formen, in deren Mitte 1/2 Teeloeffel Fuellung
(siehe unten) geben, zusammendruecken, eine Kugel formen und mit der
zusammengedrueckten Seite nach unten auf eine mehlbestaeubte Serviette
legen. Die fertig geformten Pfannkuchen mit einer sauberen Serviette
bedecken und an einem warmen Ort ca. eine Stunde gehen lassen.
Sind sie fast doppelt so gross geworden, das Mehl vorsichtig mit einem
Pinsel oder einer Feder abstaeuben und sie nach und nach in stark
erhitztem Schmalz in einem flachen und breiten Schmortopf bei
zugedecktem Topf backen, ohne dass sie einander beruehren (sie sollen
frei schwimmen koennen, also viel Schmalz nehmen!).
Damit die Pfannkuchen nicht zu stark braeunen, empfiehlt es sich 2
bis 3 rohe Kartoffelscheiben in das siedende Schmalz zu legen oder ab
und an 1 bis 2 Loeffel Wasser zugiessen.
Sind die Pfannkuchen unten braun, werden sie vorsichtig umgedreht und
auf der anderen Seite - nicht zugedeckt - gebraten.
Die fertiggebackenen Pfannkuchen auf einem Haarsieb oder weissem
duennen Kreppapier sorgfaeltig abtropfen lassen und noch warm mit
reichlich Puderzucker bestaeuben. Der Zucker kann mit zerstossener
oder durchgesiebter Vanille aromatisiert werden. Lauwarme Pfannkuchen
kann man auch mit recht fluessiger Glasur ueberziehen und sie mit
feingehackter kandierter Apfelsinnenschale bestreuen.
Die klassische Fuellung der Warschauer Pfannkuchen besteht aus gut
abgetropfter Rosenkonfituere mit feingehacktem oder noch besser mit
gemahlenen Mandeln: die leicht erwaermte Rosenkonfituere und die
geschaelte und gemahlene Mandeln gut vermischen.
* Quelle: Nach: Maria Lemnis,Henryk Vitry,Altpolnische Kueche
und polnische Tischsitten Interpress Warszawa 1979
ISBN 83-223-1817-0 erfasst von Rene Gagnaux