Vom 16. Juli bis zu Silvester ist Jagdzeit fuer Wildenten. Kenner aber
kaufen dieses schmackhafte Wassergefluegel erst im Herbst. Denn dann
geraten auch junge Tiere vor die Flinten, und die sind erheblich
zarter als die aelteren Semester.
=
Dennoch ist man auch im Herbst und Winter nicht sicher vor aelteren,
streng riechenden Tieren. Achten Sie darum schon beim Kauf darauf.
=
Reiben Sie mit den Fingern unter den Fluegeln. Riechen die Finger
tranig, schmeckt auch der Vogel nicht sonderlich gut.
=
Sie koennen den strengen Geschmack aber auch mildern, indem Sie Ihre
Ente mit Aepfeln, Sellerie oder Moehren oder mit einer Apfel-
Sellerie-Mischung fuellen.
=
Die Fuellung zieht den strengen Geschmack an sich, ist aber vor dem
Essen aus dem Vogel zu nehmen, weil nicht mehr geniessbar.
=
Junge Wildenten koennen Sie nach Belieben gefuellt oder ungefuellt
auf den Tisch bringen. Wildenten sollen wie alles Wildgefluegel ganz
frisch sein. Eine lange Lagerung bekommt ihnen nicht. Am besten ist
es, die Tiere noch mit ihrem Federkleid zu kaufen.
=
Der Vogel wird gerupft, ausgenommen und gesengt. Nicht waschen,
sondern mit einem Tuch innen und aussen gruendlich abreiben. Mit
Speckscheiben umwickeln und innen salzen. Wer mag, kann die Ente auch
mit Pfeffer wuerzen.
=
Klassische Wildentenzubereitung: Im Ofen braten. Man gibt die Ente mit
einigen in Scheiben geschnittenen Mohren, kleinen Zwiebeln oder
geviertelten groesseren Zwiebeln und einigen Pfefferkoernern in den
Topf und braet sie bei 220 Grad im Elektroherd (Gasherd: Stufe 5 oder
1/2 grosse Flamme) 10 Minuten auf jeder Seite an. Dann wird sie auf
den Ruecken gelegt, mit etwas fluessiger Butter uebergossen und bei
haeufigem Begiessen etwa 60 Minuten gebraten. Die Temperatur muss
aber reduziert werden auf 180 Grad (Gasherd: Stufe 3 oder 1/3 grosse
Flamme).
=
Eine besondere Geschmacksnote bekommt die Ente, wenn man eine
Zitronenscheibe reinsteckt und ein Bund Petersilie, Salbei oder
Beifuss mitbraet. Der Bratfond wird mit etwas Bruehe verkocht und
durchgesiebt als Sosse serviert.
=
Wildente ist uebrigens nicht gleich Wildente. Es gibt Stockenten,
Schnatterenten, Krickenten, Loeffelenten, Moorenten und
Schellenten. Am besten von allen schmeckt eine junge Krickente.
=