Info, Wasser
Das Wasser
Für
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Ein Quellwasser aus Granitgestein oder aus Kalkbergen bezeichnet man
im Allgemeinen als das wohlschmeckendste und gesundeste. Das aus
diesen Gesteinen entspringende Wasser ist absolut klar, farblos,
geruch- und geschmacklos. Geringe Mengen Erdsalze, Kali- und
Kalkverbindungen, Kohlensaeure und Sauerstoff sind in ihm geloest.
Ein hartes Wasser, welches infolge seines Gypsgehaltes als hart
bezeichnet werden muss, ist zu verwerfen.
Leider ist man gezwungen, dass Wasser zu verwenden, wie man es in der
Naehe der Wohnungen findet. Grosse und kleine Staedte koennen ja mit
immensen Kapitalien Wasserleitungen bauen und ihren Bewohnern ein
gutes Trinkwasser zufuehren, aber in den vielen Doerfern und
einzelstehenden Haeusern ist man gezwungen, das vorhandene Wasser zum
Trinken zu verwenden.
Fuer die Bewohner dieser kleinen Ortschaften ist es aber dringend zu
raten, die Brunnen so weit wie irgend moeglich von den Duengergruben
zu entfernen, damit in die Brunnen keine verwesenden Substanzen
eindringen koennen.
Kann man dies nicht erreichen, so gewoehne man sich das Trinken des
Wassers ganz ab und geniesse es nur in Gestalt von Kaffee oder Thee.
Durch das Kochen des Wassers werden die etwa vorhandenen
Ansteckungsstoffe vernichtet.
An heissen Tagen oder bei sehr anstrengenden koerperlichen Arbeiten
stellt sich das Durstgefuehl in erhoehtem Masse ein. Was soll man
dann zur Stillung des Durstes trinken? Wasser versetzt mit
Zitronensaft und etwas Zucker ist ein vorzuegliches Getraenk. Ebenso
kalter Thee und Kaffee.
Leider giebt es kein einfaches Mittel, um ein schlechtes Wasser in ein
gutes zu verwandeln.
Ob ein Wasser gut oder schlecht ist, kann nur der Chemiker
feststellen. Fuer den Familienvater, welcher das Wasser aus Brunnen
beziehen muss, ist es nur zu empfehlen, dieses Wasser zeitweise
untersuchen zu lassen, damit man ein Durchdringen von Schmutzwasser
in das Brunnenwasser frueh genug erkennt und Abhuelfe zu schaffen
vermag. Es genuegt in diesem Falle festzustellen, ob das Wasser
Amoniaksalze oder Verbindungen der Salpetrigen oder Salpetersaeuren
enthaelt. Sind diese Verbindungen vorhanden, so muss unter
Beruecksichtigung der jedesmaligen Verhaeltnisse eine Verbesserung
des Wassers angestrebt werden.
Quelle: Dr. A. Oetker's Grundlehren der Kochkunst sowie preisgekroente
: Recepte fuer Haus und Kueche von 1895 (Nachdruck)
erfasst: Sabine Becker, 15. April 1997
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