Hartmut Brinkmann: Die Bezeichnung Pickert stammt von dem
plattdeutschen Wort "picken" ab, was ankleben bedeutet.
Der Lappenpickert wird bei uns meistens auf einer Pickertplatte
gebacken, das ist eine runde oder rechteckige Platte aus Gusseisen.
Die heisse Platte wird mit einer Speckschwarte eingerieben und dann
der Teig darauf verteilt, und dann muss man eben aufpassen, dass der
Teig nicht "anpickt". Bei uns hat die Pickertsaison jetzt begonnen,
gestern haben wir zu Hause Pickert gebacken, fuer naechste Woche
habe ich eine Einladung zum Pickertessen in einer Gaststaette mit ca.
30 Personen. So ein Pickertessen zieht sich ueber mehrere Stunden
hin. Jeder bekommt zunaechst ein Stueck Pickert von ca. 20 x 20 cm,
dazu Kaffee und Butter. Bis dann die naechste Ladung fertig ist
dauert es ca. 20 Minuten und man hat viel Zeit zum Erzaehlen, so
dass Pickertessen immer eine gesellige Angelegenheit ist. So geht
das dann weiter bis alle Leute satt sind, ein normaler Esser schafft
meistens 4 Stuecke, ich habe aber schon Leute gesehen die 8-10
Stuecke gegessen haben! Meistens bleibt noch etwas uebrig, das kann
man sich dann einpacken lassen und mit nach Hause nehmen.
Kartoffeln schaelen, waschen und reiben, in einem Sieb abtropfen
lassen oder in ein Tuch geben und ausdruecken. Sahne und Eier
hineinmengen, den Teig mit Mehl verruehren und salzen.
Fett in einer grossen Eisenpfanne heiss werden lassen, den Teig auf
einmal oder portionsweise etwa 2 cm dick hineingeben und von beiden
Seiten braeunen, dabei darauf achten, dass der Pickert auch von
innen gut durchgegart wird.
Lappenpickert frisch oder aufgebraten mit Butter und Marmelade oder
Ruebenkraut (Zuckerruebensirup) reichen. Oft gibt es aber auch
Heringsstipp, Raeucherfisch, Raeucherfleisch oder Leberwurst dazu.