Dieser koestliche Apfelkuchen, der 'verkehrt herum' gebacken wird,
stammt urspruenglich von zwei Schwestern, den Fraeulein Tatin, die ein
Gasthaus auf dem Lande betrieben. Doch diese Nachspeise schmeckt so
gut, dass sich der 'Chef' des Hauses meist selber die Erfindung
zuschreibt. Daher der Name.
Unerlaesslich fuer das Gelingen ist eine Pfanne mit dickem Boden, fuer
die hier angegebene Menge sollte sie etwa 20 cm Durchmesser haben.
Fuer den Teig das Mehl in eine Schuessel sieben, in die Mitte eine Mulde
druecken. Die Zutaten nacheinander hineingeben und mit den
Fingerspitzen vorsichtig darunterarbeiten. Nicht zu stark kneten. Zum
Schluss den Teig mit den Handballen zweimal kraeftig durchwalken. In
einem Tuch mindestens eine Stunde ruhen lassen.
Inzwischen in einer Pfanne mit dickem (!) Boden [ich habe eine
Gussstahlpfanne mit Antihaftbeschichtung genommen] 10 El. Puderzucker
streuen, so dass eine ca. 1 cm dicke, gleichmaessige Schicht entsteht.
Mit dem Wasser anfeuchten. Die Aepfel schaelen, vierteln (evtl.
sechsteln oder achteln, je nach Groesse), Kerngehaeuse entfernen,
Stuecke auf dem Zucker verteilen.
100 g Butter zum Schmelzen bringen und gleichmaessig ueber die Aepfel
verteilen. Langsam erhitzen. Dabei die Fruechte immer wieder umwenden,
damit sie sich ringsherum mit der nun entstehenden Karamelmasse
vollsaugen. Wenn die Aepfel halb gar sind, die Pfanne vom Herd nehmen.
Evtl. ueberschuessige Fluessigkeit abgiessen (ich habe sie in ein Twist-
Off-Glas gefuellt und gleich verschlossen -> gibt eine Art Gelee mit
Butterdeckel). Die Aepfel leicht anheben und den Rest der Butter
darunterschieben. Die Aepfel wieder gleichmaessig verteilen.
Den Muerbeteig sehr duenn ausrollen. Die Apfelmasse damit belegen. Im
auf 200 Grad (Gas Stufe 3) vorgeheizten Backofen 20 - 25 Minuten
backen. Nach Beendigung der Backzeit das Gebaeck mit Hilfe eines
Tellers oder Deckels so umdrehen, dass der Teig sich jetzt unten
befindet. Die Aepfel, wenn noetig, mit einem Messer noch etwas
festdruecken. Heiss, lauwarm oder kalt servieren.
Variante: Mit tiefgefrorenem Blaetterteig zubereitet, gelingt dieses
Gericht noch leichter. Die Blaetterteigplatten muessen allerdings
vorher zumindest angetaut sein, damit sie sich duenn ausziehen lassen.
[Ich habe die Kleberaender mit Eigelb bestrichen und auch die
Oberseite der Teigplatte.]
Zubereitungszeit 30
Ruhezeit (Teig) 1 Stunde
Backzeit 20 - 25 Minuten
* Quelle: Susi Piroue,
Franzoesisch Kochen, Graefe und Unzer
** Gepostet von Stephan Blaschke
Date: 26 Sep 1994