Wie man gruenen Ingwer einmacht, welcher obwohl er gruener genannt,
doch von einem Ingwer gemacht wird, der Mecquin genannt wird, denn er
kommt von Mecqua, wo Machomet begraben liegt.
Nimm weissen Ingwer oder den von Mecquin (denn der ist besser) lass
ihn in warmem Wasser drei Tage lang beizen und gib jeden Tag frisches
Wasser dazu. Nun nimm eine sehr scharfe Lauge, die aus Rebenasche
hergestellt ist, lass darin den Ingwer erstmals sieden, dann schuette
es hinweg und giess ein anderes daran und versuche, ob er seine
Schaerfe verloren hat. Denn wo er nicht oftmals gesotten wird,
verliert er seine Schaerfe nicht, wird aber leicht weich. So man ihn
oftmals in der Lauge gesotten hat und dieselbe die Schaerfe des
Ingwers aufgesogen hat, tue ihn heraus und weich ihn ein in frischem
Wasser. Wasch ihn gut, aber doch vorsichtig, damit du ihn nicht
zerdrueckst.
Wenn er drei oder vier Tage eingebeizt wurde und du ihm jeden Tag
frisches Wasser gegeben hast, damit ihm der Geschmack der Lauge
vergeht, dann seihe ihn in sauberem Wasser, unter das ein wenig Honig
gemengt ist und achte, dass er wenig weich und steif als zu weich
sei. Dieses Wasser schuette hinweg und versuche ihn abermals, ob er
nicht nach der Lauge schmeckt oder irgendeine Schaerfe hat, die zu
stark ist. Erkennst du, dass noch etwas vorhanden, so lass ihn
sieden, so lange bis er einen lieblichen Geschmack bekommt. Dann heb
ihn vom Feuer hinweg, lass ihn auf einem weissen Tuch abtrocknen, und
wenn er trocken geworden ist, tue ihn in ein gutlasiertes irdenes
Geschirr, stuerze es um, dass das Wasser abtropft und nimm Honig
soviel du willst (denn er muss in Honig und nicht in Zucker erhalten
werden) tue es in ein Pfanne, lass zwei- oder dreimal aufkochen, tue
es vom Feuer, lass es erkalten. Wenn das geschehen, schlage es
gruendlich mit einem Schaumloeffel, bis nichts als Schaum bleibt, tue
den Honig so kalt und gutgeschaeumt in das Geschirr, in dem der
Ingwer ist, so lange bis es voll Honig ist, dann lass es zwei oder
drei Tage stehen und am Ende, wenn du erkennst, dass der Honig zu
hart gesotten und zu feucht ist, leere alles aus und lass es
vorsichtig sieden. Den Ingwer lass nicht mehr als zwei- oder dreimal
aufkochen, tue ihn dann in sein Geschirr und decke ihn gut zu.
* Quelle: Die Elixiere des Nostradamus
Rowohlt, August 1994 ISBN 3-499-13608-2
Erfasst: Ulli Fetzer