Sumach (Rhus) ist der Name einer Pflanzengattung aus der Familie der
Sumachgewaechse (Anacardiaceae), in der eine ganze Reihe von Strauch-
und Baumarten aus Amerika, Asien und Afrika zusammengefasst ist. Wir
kennen diese Gewaechse aus Parks und Gaerten, wo ihr im Herbst feurig
rot verfaerbtes Laub eine besondere Zierde ist. Es gibt eine Reihe von
Sumach-Arten, die technische Rohstoffe liefern, Wachs, Firniss, Lack
und Gerbstoffe. Manche Arten sind giftig, wenn auch vielleicht nicht
fuer jeden Menschen - es gibt hier individuelle Unterschiede. Eine
Sumach-Art liefert auch ein Gewuerz, der Gerber-Sumach (Rhus
coriaria), ein Strauch mit behaarten Aesten und Fiederblaettern,
Rispen von gruenlichen, im Herbst offenstehenden Blueten und dicht
bei dicht aneinandersitzenden, haarigen roten Fruechten.
Die Heimat des Strauches ist das Mittelmeergebiet und Vorderasien. Er
waechst dort in den Macchien, besonders auf kalkreichem Boden. Im
Osten der Mediterraneis scheint er urspruenglich haeufiger gewesen zu
sein. Wie sein Name verraet, fand er zunaechst ausschliesslich zum
Ledergerben Verwendung (belegt schon in Hellas). Damals faerbte man
mit der Pflanze auch Wolle gelb und wuerzte mit den saeuerlichen
Beeren Fleischgerichte. Im roemischen Apicius-Kochbuch wird eine mit
Sumach gewuerzte Fischsosse empfohlen. Groessere Bedeutung hatte (wie
heute auch noch) der Sumach im Vorderen Orient. Das zeigt sich daran,
dass sein Name aus arabischen Sprachen entlehnt ist, und an der
Tatsache, dass die Mauren im 12.Jahrhundert in Spanien den
Sumachanbau stark propagierten. Die Spanier lernten von den Arabern,
das feine Saffian und Corduanleder mit Sumach zu gerben. Mitte des
16. Jahrhunderts gelangte Sumach mit anderen maurischen
Kulturelementen nach Mitteleuropa, als das von den Muselmanen
befreite Spanien und Mitteleuropa unter einer Krone vereint waren.
Sumachbeeren wurden damals in den Apotheken verkauft. Die aus
Griechenland schon seit Jahrtausenden bekannte Sumachwuerze zu
Fleischgerichten hielt sich im Nahen und Mittleren Osten. Zur
Saeuerung werden die getrockneten und gemahlenen Beeren in indisches
Currypulver gemischt.