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Lorbeer



Für 1 Keine Angabe Goettliche Blaetter mit glorreicher Vergangenheit

Kaum ein Gewuerz kann auf eine so glorreiche Vergangenheit zurueckblicken wie der Lorbeer. Nicht nur im Garten glaenzen seine Blaetter in der Sonne, auch vielen Gerichten gibt er seine aparte Wuerze.

Die Entstehung verdankt der Lorbeer der Liebe des Gottes Apoll zu der keuschen Nymphe Daphne. So zumindest glaubte man im antiken Griechenland. Als der Gott die sproede Schoene allzu heftig bedraengte, rief sie Goettervater Zeus um Schutz ihrer Unschuld an. Und Zeus rettete sie, und zwar verwandelte er sie vor den Augen Apollos in einen Baum, in den Lorbeerbaum. Seitdem war der Lorbeer dem Apollo heilig. Aufgrund dessen, dass Apollo der Gott des Lichtes und seiner siegreichen, heilenden Kraft und der Verkuender goettlicher Wahrheit war, galt sein Baum in der Antike als Symbol des Sieges und der schoepferischen Kraft. Lorbeerzweige trugen die Propheten, wenn sie eine Stadt betraten, mit Lorbeer wurden die Sieger der pythischen und spaeter der olympischen Spiele bekraenzt, Lorbeerkraenze ehrten Saenger und Dichter und Lorbeerstaebe verliehen Sehern die Kraft, in das Verborgene zu schauen. Auch heute noch finden wir bei uns - vorrangig in Redewendungen - Spuren der Wertschaetzung des Lorbeers: wer Erfolg hat, "erntet" Lorbeeren - wer dagegen auf seinen Lorbeeren "ausruht", ist nach anfaenglich guten Leistungen oder grossen Taten faul geworden.

Vom Umgang mit dem Lorbeer In der Antike ging die Verehrung fuer den Baum Apollos so weit, dass zumindest offiziell nicht erlaubt war, ihn zu unheiligen Zwecken zu nutzen. Das hat die Liebhaber feiner Speisen schon damals nicht daran gehindert, mit den Blaettern ihre Speisen zu wuerzen, wie im Kochbuch des Apicius zu lesen steht. Heute dagegen wird Lorbeer vor allem von Feinschmeckern geruehmt: Das goettliche Blatt verfeinert Speisen und, ihr wuerziger, leicht bitterer Geschmack verleiht kulinarischen Kompositionen die beste Note.

Lorbeerbaeume sind im Orient beheimatet, kommen aber im gesamten Mittelmeerraum wildwachsend, bis zu 15 m hoch werdend, und auf Plantagen kultiviert, vor. Die auf der Oberseite glaenzend-dunkelgruenen und auf der Unterseite matten Blaetter, werden nach der Ernte sofort getrocknet.

Beste Lorbeerblaetter sind stiellos, trocken und gruen in der Farbe. In guten Gemuesegeschaeften trifft man heute hier und da - und mit Vorbestellung - auf frische Zweige. Die, da man nur ein Blatt benoetigt, dann zu Hause trocken werden. Das ist immerhin noch besser, als trockne im Geschaeft zu kaufen. Gelblich braun verfaerbte Blaetter mit einem Teil angebrochener Blaetter sind garantiert ueberaltert und minderwertig; sie schmecken bitter und sind nicht so wuerzig. Lorbeer ist vielseitig verwendbar, muss jedoch, da er im Geschmack dominiert, sparsam dosiert werden.

Der Lorbeer als Speisegewuerz Lorbeer gibt man als ganzes Blatt an die Speisen (vor dem Servieren bitte herausnehmen!). Lorbeerblaetter sollte man von Anfang an mitkochen oder in Beizen und Marinaden mitziehen lassen, da sich das Aroma erst langsam entfaltet. Im allgemeinen rechnet man ein Blatt Lorbeer fuer eine 4-Personen-Mahlzeit.

Mit Lorbeerblaettern lassen sich viele Speisen wuerzen, wobei ihr Aroma besonders gut zu sauren Gerichten wie Suelzen, Sauerkraut, Fleisch- und Fischmarinaden, Fleischbeizen, Sauerbraten und Fischsud passt. Eingelegte Gurken, Rote Bete und Mixed Pickles wuerzt man ebenso mit Lorbeer wie Ragouts, grosse Braten, Wild, Gulasch, Suppen und Eintoepfe. Im Handel werden Lorbeerblaetter in umweltfreundlichen voll recylingfaehigen Glaesern mit Schraubverschluss und Aromasiegel angeboten. Sie eigenen sich besonders, da Lorbeer moeglichst luftverschlossen gelagert werden sollte. Wenn Sie diese Hinweise befolgen - und sich nicht auf ihren Lorbeeren "ausruhen" - werden Sie erstaunt sein, wie wuerzig und eigenstaendig im Geschmack Lorbeer sein kann.

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