* Lese und Kelterung: Fuer guten Champagner ist die
Bodenbeschaffenheit des Rebberges von grosser Bedeutung. Aber auch
der Anbau und der Schnitt der Reben wird streng ueberwacht, ebenso
wie die Reife der Trauben genau kontrolliert wird. Ein Ertrag von 75
hl/ha darf nicht ueberschritten werden. Die Kelterung muss sehr
sorgfaeltig durchgefuehrt werden, damit aus blauen Trauben wirklich
ein reiner weisser Wein wird. Fuer die Herstellung von Rose-
Champagner werden die roten Trauben ganz kurze Zeit an der Maische
liegen gelassen und erst dann wie die uebrigen weiss gekelterten
roten Trauben behandelt. Nur in besonders guten Weinjahren wird
Champagner aus einem einzigen Traubenjahrgang hergestellt. In der
Regel ist ein "Verschnitt von verschiedenen Jahrgangsweinen, die
sogenannte Assemblage, ueblich. Damit wird ein gleichbleibender
Geschmack des Champagners einer bestimmten Marke gewaehrleistet.
Meist werden dabei auch Weine aus verschiedenen Weinbergen und aus
den andern erlaubten Rebsorten vermischt. Diesen Vorgang nennt man
das Herstellen einer Cuvee.
* Kohlensaeureentwicklung: Nach dem Verschnitt wird dem Wein eine
Mischung aus Wein, Zucker und Hefe zugesetzt, bevor er fuer die
zweite Gaerung in Flaschen abgefuellt wird. Diese Fuelldosage
("liqueur de tirage", nicht zu verwechseln mit der erst vor dem
endgueltigen Verkorken vorgenommenen Dosage, dem "liqueur
d'expedition") entscheidet wesentlich ueber die Erzielung des
richtigen Kohlensaeuregehaltes des Endproduktes. Innerhalb von etwa
sieben Wochen entsteht bei 12 bis 13 GradC in jeder Flasche rund 6 atue
Dnrck. Das gesetzliche Minimum fuer die Flaschengaerung betraegt 60
Tage. Je nach gewuenschter Qualitaet des Endproduktes werden die
Flaschen dann bei 11 bis 12 GradC ein bis sechs (!) Jahre horizontal
gelagert. In den grossen Champagnerhaeusern erfolgt diese Lagerung in
temperaturkonstanten, kilometerlangen unterirdischen Gaengen in den
Kreidefelsen, die unter dem Boden der ganzen Champagne vorhanden
sind.
* Das Ruetteln: Vor Ablauf der Reifezeit werden die Flaschen in ein
sogenanntes Ruettelpult umgelagert. Dabei werden sie kopfvoran in
schraeger Lage in die Oeffnung grosser Lochbretter gesteckt und jeden
Tag leicht gedreht und gekippt, um am Ende dieser Ruettelperiode fast
senkrecht auf dem Kopf zu stehen, so dass sich saemtliche
Rueckstaende direkt am Korken abgelagert haben. Von Hand benoetigt
der Vorgang des Ruettelns zwei bis drei Monate, mit der Maschine
braucht man etwa eine Woche. Die Handarbeit soll angeblich das
bessere Produkt ergeben.