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Ostern - Tafelfreuden, Tradition und Brauchtum
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Ostern beendete die 40-tägige Fastenzeit. Daher gipfelte dies früher in
einer wahren Tafelfreude und Schlemmerei. Fleisch, Eier, Milchprodukte waren
seit Wochen erstmals wieder erlaubt. Der Name Ostern deutet aber auch an,
dass zu dieser Festzeit die Sonne im Osten früher aufgeht und der Frühlin
Einzug hält.
Die Ostertage beginnen eigentlich schon am Gründonnerstag, wo der
Speisezettel viel Grünes enthalten sollte. Das geht vermutlich auf den
heidnischen Brauch zurück, zu Ehren von Thor, dem Donnergott, Nesseln mit
grünem Kohl zu essen. Heutzutage wird dafür oft Spinat mit Spiegelei
zubereitet. Aber auch eine Kräutersuppe aus Frühlingskräuter ist alte
Tradition. Dabei verwendet man Lauch, Salat, Spinat, Petersilie,
Schnittlauch, Sauerampfer, Löwenzahn, Brennessel, Brunnenkresse und
Sauerklee.
Gugelhopf und Liturgie
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Am Karfreitag wurde früher vor allem das sogenannte "Gebildbrot" gebacken.
Die grosse fladenartige, safrangelbe Scheibe sollte mit ihren
feingestrichelten, meist strahlenähnlichen Mustern das Abbild der
frühlingshaft erstarkten Sonne darstellen. Dass der heute so alltägliche
Gugelhopf auf ein "Gebildbrot" zurückgeht, ist inzwischen in Vergessenheit
geraten. "Hopf" bedeutet nämlich soviel wie Haufen, und "Gugel" leitet sich
vom lateinischen "cuculla" ab, der Bezeichnung für das in Falten
herabfallende liturgische Gebetsgewand. Der Gugelhopf symbolisiert damit
eine Mönchskutte. Den Auftakt am Ostersonntag macht natürlich ein feierlich
gedeckter Frühlingstisch mit bunten Ostereiern, Schinken und "Gebildbroten"
mit symbolhaften Formen und Verzierungen.
Osterlamm war ein Gebäck
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Den Brauch, sich an Ostern mit einem Lammbraten zu verwöhnen, geht auf das
jüdische Passah-Fest zurück, an dem zur Besinnung an die Errettung aus
ägyptischer Gefangenschaft ein Lamm geschlachtet wurde. Während man in der
mittelalterlichen Klosterküche den österlichen Lammbraten noch mit Honig
bestrich und üppig garnierte, geht man mit diesem delikaten Stück heute
behutsamer um und belässt ihm seinen Eigengeschmack. Aber streng genommen
ist das Osterlamm nicht ein Fleischgericht, sondern ein süsses Backwerk. Es
handelt sich dabei um Rührkuchen, der in einer Lammform ausgebacken und mit
Puderzucker bestreut wird. Wenn statt dessen Schokoladenguss verwendet wird,
kann dies allerdings auch als Anspielung auf das "schwar-ze Schaf"
verstanden werden.
Dass die Ostereier der Hase bringt, kam erst im letzten Jahrhundert aus
Deutschland in die Schweiz. Die Verbindung zur Fruchtbarkeit wurde durch die
gemanische Liebesgöttin Ostera gegeben.
Ostereier waren Fleischspeise
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Ostern, die höchste kirchliche Feier des Jahres, ist von Riten, Bräuchen un
Symbolen rund ums Essen geprägt. Der Brauch der Ostereier hat seinen
Ursprung aber schon im Mittelalter, als die Kirche verbot, während der
Fastenzeit Eierspeisen zu sich zu nehmen, weil sie zu den Fleischspeisen
eingeordnet wurden. Dies hatte zur Folge, dass sich in den Wochen vor Ostern
viele Eier ansammelten.
Ursprünglich beendete das Osterfest die 40-tägige Fastenzeit. Nach einem
einzigen kargen Imbiss pro Tag aus trockenem Brot, Früchten, Kräutern, Fisch
und ohne Oel zubereiteten Speisen, fieberte man mit Heisshunger einem
üppigen gedeckten Tisch entgegen.
Gitzi im Appenzell und Tessin
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Wen wundert es da, dass ein fetter Schinken zum begehrtesten Osterschmaus
wurde. Die Festregel haben sich inzwischen aber geändert und Völlerei ist
nicht mehr angesagt. Ein auserlesenes Menü setzt aber immer noch den
feierlichen Rahmen. Auch Gitzi ist zu Ostern ein beliebtes und
traditionelles Festessen. Im Appenzellerland beispielsweise werden die
Fleischstücke in einem Bierteig fritiert und als "Gitziküchlein" zu Sauce
Tartare, Zitronenschnitze und knusprig gebackener, leicht gesalzener
Petersilie serviert.
Als Tessiner Spezialität gilt Gitzi mit Polenta-Schnitten. Wie aber schon
jedes Kind weiss, kommt heute dem Osterhasen die wichtigste Aufgabe zu. Er
muss für die pünktliche Eierlieferung sorgen und das ist eine sehr
verantwortungsvolle Aufgabe.
Ostern - Fest der Familie
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An den Osterfeiertagen trifft sich die ganze Familie meist zwei, drei oder
vier Genarationen in einem Haus. Die Kinder haben dabei eine besondere
Bedeutung. Sie stehen für die Fortsetzung des Lebens, nach dem der Eltern.
Durch die Auferstehung leben im übertragenen Sinne die Kinder ein Stück
Leben der Eltern weiter. An Ostern sind manche Brauchtümer fest mit dem Kind
sein verbunden. Da gibt es den Brauchtum des Osterhasen oder des Osterlamm,
auch Osterschmuck ist häufig zu sehen. Diese Brauchtümer haben selten
christlichen Ursprung, sondern stehen in der Verbindung mit der
Frühlingszeit.
Osterhasen - Ihre Bedeutung
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Der Osterhase ist heute als österlicher Eierbringer bekannt. Erste Belege
für den Osterhasen aus dem Jahre 1678 sind von Georg Franck von Franckenau,
einem Medizinprofessor aus Heidelberg überliefert. Vor über dreihundert
Jahren ist der Brauch im Elsass, in der Pfalz und am Oberrhein entstanden.
Die Verbindung zwischen Ostern und Osterhase kann auf verschiedene Arten
erklärt werden. Der Hase kommt im Frühling zur Futtersuche in die Dörfer und
Gärten und aufgrund des ungewöhnlichen Verhaltens sich in Menschennähe
aufzuhalten, wird im gleichzeitig das Ablegen der besonderen Eier
angedichtet. In verbindung steht damit das Frühlingserwachen der Tiere und
Pflanzen in dieser Zeit.
In Zürich ist aus alten Aufzeichnungen der Osterhase als Eierbringer
überliefert. Dabei ist es von den Paten Brauch gewesen Kinder einzuladen, um
mit ihnen den Osterhasen zu jagen, das heisst es wurden die im Garten
versteckten Eier gesucht. Die bunten Eier wurden dabei dem Osterhasen
zugeschrieben, weil er viel flinger ist und die Hennen keine bunten,
verzierten Eier legen konnten. Damit geht dieser Brauch auf den
Erklärungsnotstand der Erwachsenen gegenüber Kinder zurück. Denn die Hennen
als Ueberbringer waren weniger glaubhaft als der Hase. Auch die Niedlichkeit
des Hasen, vor allem für Kinder lässt den Glauben an den Hasen immer wieder
aufleben.
Fruchtbarkeit und der Kuckuck
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Weiterhin steht der Hase aber als Zeichen der Fruchtbarkeit, was sich anhand
der grichischen Liebesgöttin Aphrodite und der germanischen Frühlings- und
Fruchtbarkeitsgöttin Ostera, denen ein Hase als heiliges Tier zugeordnet
wurde, belegen lässt. Aus weltlicher Sicht, galt der Gründonnerstag als
Abgabe- und Zinstermin für Schuldner an die Gläubiger. Es ist überliefert,
dass die Gläubiger oft in Eiern oder Hasen bezahlt wurden.
Doch der Osterhase ist nicht der einzige Ueberbringer der Ostereier. In
anderern Gebieten gilt der Hahn, der Kuckuck, der Storch, der Fuchs oder die
Glocken als Ueberbringer der Eier. In der Gegenwart kommt der Osterhase in
vielfältigen Erscheinungen vor. Es gibt ihn in der heutigen Zeit als
lebenden Hasen, als Schokoladenhasen in allen Formen, als Marzipanhasen, als
Hasenkuchen, in Büchern, usw., die gerne zu Ostern verschenkt werden.