[...] Denn "TSATSIKI" ist eine griechische Verballhornisierung des
tuerkischen "CACIK", wie auch "GIROS" eine des tuerkischen "DOENER"
(beide Woerter bedeuten im Grunde dasselbe) oder "SUZUKAKIA" des
tuerkischen "SUCUK" (dabei handelt es sich um eine leckere Art
"Knoblauchwurst", die ausschliesslich aus Rind-/Hammelfleisch
besteht. Eben nach islamischer Rezeptur, die ja wohl kaum in
Griechenland entwickelt sein duerfte...)
Das Rezept fuer das urspruengliche "CACIK" ist, im Grunde, sehr
einfach :
Man nimmt "AYRAN" (im postmogulischen Indien heisst er "LASSI", im
Libanon "LABAN") in etwas dickerer Konsistenz, tut Gurkenstueckchen
dazu und laesst alles ein wenig ziehen. Schon ist "CACIK"/"TZATSIKI"
fertig zum Genuss.
Nun, was ist AYRAN ? Ayran ist normalerweise ein Erfrischungsgetraenk
erster Guete, wie es in vielen heissen Laendern genossen (hmmmm)
wird: Man nimmt Joghurt und tut Salz (beim suessen Lassi auch
Zucker...), Wasser und Knoblauch (beim suessen Lassi nicht) dazu und
serviert eisgekuehlt. Bei Cacik laesst man das Wasser weg (das
liefern die Gurken). Das ist es im eigentlichen. Nicht mehr !!
Da gibt es uebrigens eine nette Anekdote ! : Kemal Atatuerk hatte
einen etwas aelteren Staatsmann zu Gast. (Dazu muss bemerkt werden,
dass im umgangssprachlichen Tuerkisch ein alter Mann zuweilen als
"Salatalik", das heisst "Gurke", bezeichnet wird). Beim Bankett stand
u.a. auch AYRAN auf dem Tisch. Der Staatsgast parlierte, hantierte
und gelangte schliesslich, aus Versehen, mit seinem Ellenbogen in den
AYRAN - worauf Atatuerk trocken bemerkte, dass damit aus dem AYRAN
wohl ein CACIK/TZATZIKI geworden sei..... :-))
Fazit: Leg Dir bei der Herstellung von "TZAZIKI" um Gottes Willen
keine Fesseln an ! Es ist urspruenglich, vermutlich, eine ganz
einfache Beilage fuer eines der wirklich ausgezeichneten Gerichte der
Nomadenkueche.............. [...]
U.STECKEL@TTB.ZER, 12.07.93:
!> wie es in vielen heissen Laendern genossen (hmmmm) wird:
!> Man nimmt Joghurt und tut Salz (beim suessen Lassi auch Zucker...),
!> Wasser und Knoblauch (beim suessen Lassi nicht) dazu und serviert
NEIN, definitiv, beim tuerkischen Ayran kommt KEIN Knoblauch hinein.
Ich weiss das absolut sicher
Wichtig ist ausserdem, den Ayran GUT zu ruehren, am besten mit einem
Schneebesen oder dem Mixer. er muss oben Schaumblasen werfen.
In den (tuerkischen) Cacik sollte man auch noch ein paar Dillspitzen
und etwas schwarzen Peffer (gemahlen) tun, schmeckt noch besser.
Werner Schiek, 03.05.94
So nun werde ich mit Tuerkischen Rezepten loslegen. Als erstes mal das
Ayran-Rezept meiner Frau (Sie ist Tuerkin) :
Zutaten (500 g Vollmilchjoghurt, 200 g Saure Sahne, 500 ml Wasser,
Salz, Zitronensaft) gekuehlt :
Joghurt, Saure Sahne, etwas Salz nach Geschmack und ein paar Tropfen
Zitronensaft zum saeuern des Ayran in eine Schuessel geben und
moeglichst mit einem Mixer unter zugabe des Wassers schaumig ruehren
(schlagen mit Schneebesen geht auch) Das Wasser bis zur Maximalmenge
zugeben. Lieber aber weniger wie mehr, je nach gewuenschter
konsistenz des Ayran's, zwischendurch abschmecken und je nach
Geschmack mehr Salz,Zitrone oder Wasser zugeben. Nachdem der Ayran
schoen schaumig ist in Glaeser verteilen und darauf achten das alle
etwas vom Schaum abbekommen. Sehr erfrischend an heissen Tagen.
Einige Bemerkungen von Werner Schiek:
Ich habe gestern zu Hause noch mal naeher nachgefragt, warum meine
Frau den Ayran immer mit Saurer Sahne und Zitronensaft macht.
Sie erklaerte mir, das hier in Deutschland der Joghurt milder sei wie
in der Tuerkei. Auch in den Tuerkischen Laeden sei er nicht so wie in
der Tuerkei. Dort wird er selbst gemacht und mit allem was die Milch
hergiebt. Dadurch wird er saeuerlicher. Aus diesem Grunde hat sie
hier in Deutschland das Rezept etwas angepasst um die saeuerliche
Nuance zu bekommen. So soll der Ayran dem mit Tuerkischen Zutaten am
naechsten schmecken. Jeder koenne so aber noch je nach Geschmack mehr
oder weniger Salz oder Zitronensaft dazugeben.