Eicheln, Info

EICHELN ZUM VERZEHR - INFO II



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ERFASST *RK* AM 05.10.00 VON

  • Barbara Langer
  • Eicheln sollen nicht gepflückt, sondern unter dem Baum gelesen werden. Sie werden am besten in Kisten eingefüllt, etwa ein halber Meter hoch, und in einem ungeheizten Raum aufgehoben werden, am besten im Keller. Sind die Eicheln bei nassem Wetter gesammelt worden, dann müssen sie vor dem Einlagern zum Trocknen ausgebreitet werden. Sonst faulen und schimmeln sie! Gegen das Frühjahr hin keimen die Eicheln. Das schadet nichts! Im Gegenteil: durch das Keimen geht in der Eichel ein Prozess vor sich, der sie leichter verdaulich macht und sie für die Ernährung erst richtig vorbereitet und voll erschliesst. Die Keime werden weder abgemacht noch weggeworfen, weil sie vitaminreich sind.

    Vorbereitung zum Verzehr: Die Eicheln werden so wie sie sind, in eine eiserne Pfanne geschüttet. Nicht zu viel auf einmal, damit sie leicht umzuschaufeln sind. Mit einem Deckel während des Röstens zudecken, weil die Eicheln durch die Hitze platzen und sie in weitem Bogen aus der Pfanne herausspringen würden. Keinesfalls sollen die Eicheln braun oder gar schwarz geröstet werden. Um dies zu verhindern, werden sie ein paar Mal umgerührt und vom Feuer genommen, sobald die Schalen geplatzt sind. Die nichtgeplatzten Eicheln werden mit einem spitzen scharfen Messer leicht eingeritzt, damit der Kern mühelos herausgenommen werden kann. Um der Eichel die unangenehme Gerbsäure zu entziehen, die nicht nur die Zähne dunkel färben, sondern auch Verstopfungen hervorrufen kann, und um auf diese Weise auch den typischen Eichelgeschmack möglichst zu mildern, wird sie nun eine Stunde lang gewässert. Eine Stunde - nicht länger! Kaltes Wasser genügt. Hin und wieder werden die Eicheln in ihrem Bade umgerührt. Danach die Eicheln auf einem Sieb zum Abtropfen geben. Dann die Eicheln in den Wolf geben und durchdrehen. Das durchgesiebte Mehl ist dann gebrauchsfertig. Es kann auch noch ein zweites Mal durchgesiebt werden, es wird dadurch noch feiner.

    Geschmack des Eichelmehles: Ein Gericht, das nur aus Eichelmehl zubereitet wird, ist nicht zu empfehlen. Man soll überhaupt mit kleinen Mengen beginnen, um sich allmählich an den Geschmack zu gewöhnen. Die im Wasserbade ausgelaugte Eichel hat nur noch einen sehr geringen Eigengeschmack, ähnlich etwa die der Mandeln. Das Eichelmehl schmeckt weder bitter noch herb - aber anders als Mehl aus Getreide. Das Eichelmehl macht auch nicht sämig. Es quillt kaum um sein doppeltes Gewicht auf, bindet also nicht. Es braucht im Gegenteil, um zu Speisen gebunden zu werden, die Verbindung mit Mehl. Und es muss, um verdaulich zu sein, mindestens 10 Minuten mitgekocht werden. Eichelmehl ist sehr sättigend.

    .q aus dem Heft: "10 Pfund Eicheln sind 7 Pfund Eichelmehl" von Erika Lüders Herausgegeben im Auftrage des Institutes für Ernährung und Verpflegungswissenschaft, Berlin-Dahlem Alfred H. Linde Verlag Berlin- Halensee Zum Wiederaufbau der deutschen Ernährung Heft 4 , 1946

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