Tagebuchblatt einer kulinarischen Urner Reise: Ziger-Maneschterä (eine
währschafte Suppe aus dem Hochtal von Urseren).
Heute sind wir bei Frau Regli in Hospental zu Gast. Sie zeigt uns,
wie sie ihre berühmte "Ziger-Maneschterä" zubereitet.
Frau Regli zieht zuallererst die Zwiebeln und den Knoblauch in der
Butter hell an, gibt das Suppengemüse, das sie vorher in nicht zu
kleine Scheiben geschnitten hat, dazu und dämpft es kurz bei
schwachem Feuer. Dann löscht sie mit zwei Litern Bouillon oder Wasser
ab und läßt alles gar kochen.
Wenn es soweit ist, schmeckt Frau Regli die Suppe ab und streut im
letzten Augenblick den in kleine Würfel geschnittenen Zieger hinein.
Mit berechtigtem Stolz tischt sie ihre ausgezeichnete
"Ziger-Maneschterä" auf. Das Wort kann übrigens die Nähe der
südlich-nachbarlichen Minestra nicht verleugnen, aber die Suppe
selber ist zweifellos auf eigenem Boden gewachsen, und der frische
Zieger gibt ihr einen ganz eigenartigen Reiz und einen
unverwechselbaren Geschmack!