Getrocknete heimische Kraeuter wie Pfefferminze, Zitronenmelisse,
Fenchel, Anis, Thymian und noch viele andere erfreuen sich als Tees
grosser Beliebtheit. Am besten schmecken die Aufguesse, wenn die
Kraeuter noch relativ frisch sind. In der Regel gilt das fuer die
ersten zwei bis drei Monate ab dem Erntezeitpunkt. Danach laesst ihr
Aroma deutlich nach und bald schmecken sie nur noch fade und schlaff.
Der Grund dafuer ist die extreme Fluechtigkeit der aetherischen Oele.
Das sind jene Bestandteile der Pflanze, die fuer den Geschmack und
das Aroma verantwortlich sind. Wenn diese mit der Zeit "verduften",
bleiben nur die geschmacklich relativ neutralen Pflanzenteile uebrig.
Besonders "gefaehrdet" ist hier der Tee in Beuteln, der nach einiger
Zeit wirklich nach gar nichts mehr riecht.
Solche Tees haben aber immer noch einen Wert, denn sie beinhalten
noch andere wichtige Inhaltsstoffe der Pflanze wie die sekundaeren
Pflanzenstoffe, Mineralien und Spurenelemente. Deshalb sind wir auf
die Idee gekommen, diese schlaff gewordenen Tees geschmacklich zu
reaktivieren. D. h. sie bekommen das, was sie verloren haben, wieder
zurueck, also die aetherischen Oele.
Zu nahezu allen Kraeutern, aus denen Tee gewonnen wird, gibt es auch
die entsprechenden aetherischen Oele zu kaufen. Sie werden der
frischen Pflanze durch sogenannte Wasserdampfdestillation entzogen
und kommen in kleinen Flaeschchen in den Handel. Eingesetzt werden
diese aetherischen Oele vor allem in der Aromatherapie und dienen
hier z. B. zur Anregung des Immunsystems oder zur Bekaempfung von
Bakterien, Pilzen und sonstigen Krankheitskeimen. Darueber haben wir
in der Hobbythek schon mehrmals ausfuehrlich berichtet.
Mit diesen aetherischen Oelen koennen Sie den Kraeutertees ganz
leicht ihr urspruengliches Aroma zurueckgeben. So laesst sich z. B.
ein Pfefferminztee mit Pfefferminzoel oder ein Fencheltee mit
Fencheloel wieder beleben. Darueber hinaus koennen aber auch ganz
neue Geschmacksrichtungen kreiert werden. So bringen bestimmte
aetherische Oele fruchtige Komponenten in den Tee. Dazu eignen sich
die Oele von Zitrusfruechten wie Zitronen-, Mandarinen- oder
Bergamotteoel, Bitter- und Blutorangenoel, ausserdem Eisenkraut und
Lemongras usw. Lassen Sie ihren geschmacklichen Fantasien freien
Lauf!
Zubereitung der aromatisierten Kraeutertees a la Hobbythek Fuer
einen selbst gemachten aromatisierten Kraeutertee benoetigen Sie
zunaechst einmal ein Schraubglas (z. B. ein ausrangiertes
Marmeladenglas, am besten mit Twist-off-Verschluss) und einen
Bierdeckel. Weiterhin besorgen Sie sich das gewuenschte aetherische
Oel, z. B. Pfefferminzoel fuer einen Pfefferminztee. Das gibt es in
zwei Varianten, naemlich Mentha piperita, das ist die bei uns
gebraeuchliche Pfefferminzart, oder Mentha nana, das ist eine
marokkanische Art. Das Oel dieser nordafrikanischen Pfefferminze
schmeckt sehr intensiv und aromatisch und ist deshalb besonders zu
empfehlen.